Maximen eines bürgerlichen Bildungsverständnisses
Die Ergebnisse und wiederkehrenden Debatten um die deutschen Ergebnisse der PISA-Studien aus den vergangenen Jahren, manche Fragwürdigkeit im herrschenden Kompetenzmodell und zuletzt die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf ganze Schülerkohorten fordern einen neuen gesellschaftsweiten Bildungsdiskurs.
Anstatt aber eine weitere rein strukturelle Diskussion zu führen, bedarf es einer grundsätzlichen Debatte, in der den Voraussetzungen und Vorannahmen über die eigentlichen Ziele des letztlich lebenslangen Bildungsprozesses wesentlich mehr Aufmerksamkeit zu schenken ist: Nur so wird man eine Re-Fokussierung auf das Individuum und dessen Entfaltung angesichts vielfältiger – individueller, sozialer, institutioneller – Hindernisse und Barrieren erreichen und den Instrumentalisierungsversuchen der Bildung seitens verschiedener gesellschaftlicher Interessengruppen wirksam begegnen können.
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- Das bildbare Individuum sowohl in seiner gattungsspezifischen und rechtlichen Gleichheit als auch in seiner individuellen Ungleichheit und Einzigartigkeit in den Blick zu nehmen, ist die Maxime bürgerlichen Bildungsdenkens.
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- Es bedarf der Förderung ebenso wie der Forderung der Lehrenden an die Lernenden, an die eigenen Grenzen zu gehen, um die eigene Persönlichkeit auszufalten und durch ein fundiertes Urteilsvermögen unabhängig und frei zu werden.
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- Zudem bedarf es der Dezentralisierung der Verantwortlichkeiten und Zuständigkeiten innerhalb der Bildungsbürokratie, um visionäre, motivierende und motivierte Führungskräfte unter den Lehrpersonen für die Einrichtungen zu finden.
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- Re-Fokussierung der Bildungspolitik: Der fundamentale Wert der Bildung und ihr Fokus auf das Individuum und dessen Entfaltung in Gemeinschaft müssen Kernpunkte einer Debatte aller gesellschaftlichen Gruppen und eine echte politische Priorität auf Landes- und auf Bundesebene sein.
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Den vollständigen Eckpfeiler eines bürgerlichen Bildungsverständnisses finden Sie hier.