Asylpolitik: Schröder plädiert für Kontingentlösung
Nicht die Hilfsbedürftigsten schaffen es über Sahara und Mittelmeer nach Europa, sondern die Stärksten und Rücksichtslosesten. R21-Gründerin Kristina Schröder plädiert für eine neue Asylpolitik mit Kontingentlösungen.
Das derzeitige Asylsystem führt zu einem brutalen Wettkampf, wer es nach Europa schafft. „Dies gelingt nur den Stärksten“, schreibt Kristina Schröder in ihrer aktuellen Kolumne in der Tageszeitung „Die Welt“ – Frauen, Kinder, Ältere und Kranke hätten keine Chance, Sahara und Mittelmeer zu durchqueren. „Sozialdarwinismus in Reinform“, so Schröder. Gerade Linke müssten dieses System ablehnen.
Diejenigen, die sich so bis nach Europa durchschlagen, hätten fast immer Schreckliches erlebt, viele seien im Überlebenskampf selbst brutal geworden. „Das hat auch Auswirkungen darauf, wie gut diese Menschen in Deutschland integriert werden können“, schreibt Schröder. „Wenn wir es also de facto den Auswahlkriterien, die unter den unmenschlichen Bedingungen der Fluchtroute durch Sahara und Mittelmeer herrschen, überlassen, wer überhaupt eine Chance hat, nach Europa und Deutschland zu kommen, ist dies nicht nur zutiefst inhuman, sondern auch integrationspolitisch kontraproduktiv.“
Als Gegenmodell schlägt die R21-Gründerin eine Kontingentlösung vor: Europa eine bestimmte Zahl an Migranten – ausgewählt nach humanitären Kriterien – aktiv nach Europa holen und auf die Mitgliedstaaten verteilen. „Eine Antragstellung auf europäischem Boden wäre dann nicht mehr möglich“, schreibt Schröder. „Zusammen mit einem robusten Schutz der europäischen Außengrenzen würde dies den Anreiz sehr stark verringern, sich direkt nach Europa durchzuschlagen.