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Deutschlands Energieproblem: Kernkraft oder Fracking?

Die künftige Versorgung der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt mit günstiger Energie ist komplett ungeklärt“ – das schreibt R21-Gründerin Kristina Schröder in der Tageszeitung „Die Welt“. Will Deutschland nicht weiter auf Kohle setzen, muss es sich zwischen Kernkraft und Fracking entscheiden.

„Weltweit hängen Wohlstand und Energieverbrauch unmittelbar zusammen“, schreibt Schröder in ihrer Kolumne. Künstliche Intelligenz lasse den Strombedarf weiter steigen. „Eine Volkswirtschaft mit teurer, erst recht mit knapper oder unzuverlässiger Energie wird auf Dauer keine wohlhabende sein“, so die ehemalige Bundesministerin. Doch genau dorthin bewege sich Deutschland aktuell – denn die „Energiewende“ führe ins Nirgendwo.

Wind und Sonne seien ausgesprochen volatil, erklärt Schröder: „Dunkelflauten, in denen beides weitgehend ausfällt, gibt es regelmäßig.“ Daher bräuchten Wind und Sonne immer ein zuverlässiges Back-up grundlastfähiger Energie. „Das ist es, was ein solches Energiesystem so gigantisch teuer macht“, heißt es in der Kolumne. Vor allem sei aber ungeklärt, wie Deutschland diese grundlastfähige Energie künftig gewinnen will.

Schröder sieht dafür zwei vernünftige Wege: Wir könnten die Kernkraft reaktivieren – bis zu acht abgeschaltete Meiler kämen dafür aus Sicht von Experten hierzulande immer noch in Betracht. Oder wir könnten uns entscheiden, die großen Gasvorräte, über die Deutschland verfügt, zu heben – durch Fracking. Beides erscheint derzeit politisch unwahrscheinlich. Dich die dritte Alternative laute: Den Ausstieg aus der Kohle ins Nirgendwo verschieben.

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  • Kristina Schröder

    Kristina Schröder ist stellvertretende Leiterin der Denkfabrik R21 und arbeitet als selbständige Unternehmensberaterin, Publizistin und Kolumnistin bei der Tageszeitung WELT. Von 2002 bis 2017 war die Christdemokratin Mitglied des Deutschen Bundestages. Neben ihrem Mandat schrieb sie ihre Dissertation bei dem Mainzer Politikwissenschaftler Jürgen W. Falter zum Unterschied zwischen Gleichheit und Gerechtigkeit. Von 2009 bis 2013 war sie Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. „Danke, emanzipiert sind wir selber. Abschied vom Diktat der Rollenbilder“ lautete der Titel ihrer 2012 erschienenen Streitschrift, in der sie für eine Politik der Wahlfreiheit und des Respekt des Staates gegenüber privaten Lebensentwürfen von Frauen und Familien plädiert. Im September 2021 veröffentlichte Kristina Schröder die Essaysammlung "FreiSinnig. Politische Notizen zur Lage der Zukunft". Schröder engagiert sich ehrenamtlich in der schulischen Elternarbeit und als Botschafterin der Initiative Neue soziale Marktwirtschaft.

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