Am 22. Mai fand in Berlin die sogenannte „Anschalt-Konferenz“ statt: Die Veranstalter fordern die Reaktivierung der deutschen Atomkraftwerke. 2011 war es ausgerechnet eine schwarz-gelbe Bundesregierung, die den Atomausstieg unter dem Eindruck von Fukushima wieder vorzog.
Kristina Schröder sagte auf der Anschaltkonferenz: „Als Mitglied der damaligen Bundesregierung trage ich Mitverantwortung für diesen schweren Fehler.“ Heute sehen wir die Folgen: Energiearmut, Wohlstandsverluste und ein Energiesystem, das vom Wetter abhängig ist. Subventionen können das Problem nur kurzfristig kaschieren. Ohne verlässliche und günstige Energie sinkt der Wohlstand – und damit das Niveau unserer Gesundheitsversorgung und Bildung und unser sozialer Zusammenhalt. Ein Umdenken ist möglich. Auch wenn dazu nichts im Koalitionsvertrag steht – viele bedeutende politische Schritte der letzten Jahre standen in keinem Koalitionsvertrag.
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Kristina Schröder ist stellvertretende Leiterin der Denkfabrik R21 und arbeitet als selbständige Unternehmensberaterin, Publizistin und Kolumnistin bei der Tageszeitung WELT. Von 2002 bis 2017 war die Christdemokratin Mitglied des Deutschen Bundestages. Neben ihrem Mandat schrieb sie ihre Dissertation bei dem Mainzer Politikwissenschaftler Jürgen W. Falter zum Unterschied zwischen Gleichheit und Gerechtigkeit. Von 2009 bis 2013 war sie Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. „Danke, emanzipiert sind wir selber. Abschied vom Diktat der Rollenbilder“ lautete der Titel ihrer 2012 erschienenen Streitschrift, in der sie für eine Politik der Wahlfreiheit und des Respekt des Staates gegenüber privaten Lebensentwürfen von Frauen und Familien plädiert. Im September 2021 veröffentlichte Kristina Schröder die Essaysammlung "FreiSinnig. Politische Notizen zur Lage der Zukunft". Schröder engagiert sich ehrenamtlich in der schulischen Elternarbeit und als Botschafterin der Initiative Neue soziale Marktwirtschaft.
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