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Trump und die Akte Jeffrey Epstein

Der Fall Jeffrey Epstein erregt in den USA seit langem die Gemüter: Es geht um Menschenhandel, sexuellen Missbrauch von Minderjährigen, ein Netzwerk von Prominenten und einen angeblichen Selbstmord. US-Präsident Donald Trump hatte im Wahlkampf versprochen, die Akten zu veröffentlichen – und sieht sich jetzt selbst Vorwürfen ausgesetzt. Die R21-Amerikaexpertin Sarah Pines klärt über die Hintergründe auf.

 

Liebe Sarah, nach ein paar Jahren der Ruhe und Fast-Vergessenheit wird in den USA der Epstein-Fall aus den Schubladen gezogen und plötzlich geht es medial rund, Trump ist politisch und – so insinuieren Kritiker und Medien – vielleicht bald auch strafrechtlich immens unter Druck, droht, mindestens große Teile der MAGA-Base zu verlieren, vielleicht mehr.

Epstein ist derzeit Amerikas wichtigster Toter. Genau genommen begann alles mit einem Tweet von Elon Musk. Wir erinnern uns: die politische Freundschaft des reichsten und des mächtigsten Mannes der Welt, Musks Unterstützung des MAGA-Wahlkampfs, seine Position als Leiter von DOGE, dann die Entzweiung der beiden Männer über Staatshaushaltsfragen, der auf Social Media ausgetragene Streit, den vor allem Musk befeuerte. Dann Musks schnell wieder gelöschter Tweet, Trump solle in den FBI-Akten des Epstein-Falles auftauchen. Kurz darauf legte das Justizministerium zusammen mit dem FBI ein Statement vor. Dort heißt es unter anderem: “Nach einer gründlichen Untersuchung kamen die FBI-Ermittler zu dem Ergebnis, dass Jeffrey Epstein in seiner Zelle im Metropolitan Correctional Center in New York City Selbstmord beging“ (im August 2019) und “Diese gezielte Überprüfung enthüllte keine belastende ‚Kundenliste‘. Es wurden auch keine glaubwürdigen Beweise dafür gefunden, dass Epstein prominente Personen im Rahmen seiner Handlungen erpresst hat.” Außerdem wurde verkündet, man werde keine weiteren Berichte zu dem Fall veröffentlichen, weil es sich bei dem Epstein-Material größtenteils um Kinderpornographie handele und das sei zum Schutz der Betroffenen unpublishable.

Nun tobt MAGA. Auf Musks X-Account und in den Medien, allen voran auf CNN und in der New York Times geht es in den Schlagzeilen fast ausschließlich um die Trump-Epstein-Verbindung, den Epstein-Fall insgesamt und die vermeintlichen Vertuschungsversuche der alten und der gegenwärtigen Regierung. Der Verdacht: die Erklärung des FBI und des Justizministeriums solle von Trumps Epstein-Verbindung ablenken, sei schlichtweg gelogen.

Epstein kannte so ziemlich jeden in der High Society, vor allem unter den Demokraten.

Auch Trump wählte damals – es geht um die späten neunziger und frühen zweitausender Jahre – noch demokratisch.

Richtig. Deswegen forderte vor allem MAGA die Veröffentlichung der Fallakten, hoffte auf eine Liste mit den Namen von Epsteins Kontakten, die Demontage des ein oder anderen Demokraten. Die Regierung unter Biden hatte sich geweigert, die Fallakten zu veröffentlichen, nun auch die unter Trump – wobei letztere grade schwankt, aber dazu kommen wir sicher gleich. Die Veröffentlichung der Epstein-Akten war eines von Trumps Wahlversprechen. Auch hatte Trump den großen Bürokratieabbau angekündigt, die Entschlackung des aus Trumps Sicht linksprogressiv durchideologisierten Deep State … dieser Abbau scheint derzeit an so etwas Simplem wie einer Aktenfreigabe zu scheitern.

Bevor wir in die Gegenwart dringen, fassen wir kurz zusammen. Wer war Jeffrey Epstein?

Epstein war reich und zwielichtig, wie Trump. Dass die beiden sich gekannt haben, macht die Geschichte für die Öffentlichkeit besonders schlüpfrig. Außerdem wirkte Epstein auf Außenstehende stets seltsam, voll Dunkelheit. Nichts ist faszinierender und nur wenig spricht den Voyeurismus der Menschen so sehr an wie die Geheimnisse und Gelüste der „Reichen und Mächtigen“, deren gesellschaftlicher Absturz mit mehr Genuss zur Kenntnis genommen wird als der des einfachen Mannes.

2019 wurde der damals 66-Jährige verhaftet.

Epstein war New Yorker Hedge-Fund-Manager und Milliardär, ganz früher war er Lehrer. Er soll in New York City in seinem Haus auf der Upper East Side, Ecke Fifth Avenue und in Palm Beach, Florida, außerdem auf einer Privatinsel junge Frauen und minderjährige Mädchen missbraucht, zur Prostitution gezwungen und Freunden und Bekannten zur Verfügung gestellt haben, unter ihnen auch Bill Clinton, über dessen Verhältnis zu Frauen Epstein in einer Vernehmung sagte, „he likes them young“, und Prinz Andrew, die dies bis heute vehement verneinen. Über dem Skandal wurden Prinz Andrew allerdings von seiner verstorbenen Mutter Queen Elisabeth königliche Privilegien entzogen. Kurz nach seiner Verhaftung wurde Epstein, der 2008 in Florida bereits ähnlicher Verbrechen angeklagt worden war, in einem Bundesgefängnis in Manhattan tot aufgefunden.

Selbstmord?

So befand der Autopsiebericht. Das mit dem Suizid ist allerdings etwas seltsam. Epstein soll sich das Bettlaken an einem Ende um den Hals, am anderen um den Fuß seines Bettes gebunden haben. Dann soll er auf Knien gerobbt sein, bis er sich das Genick brach. Ein übermenschlicher, nahezu unmöglicher Kraftakt. Die Gefängnisverwaltung hatte sich in den Tagen nach Epsteins Tod auch komisch verhalten, konnte nicht erklären, warum kurz vor dessen Tod sein Zellenkumpan verlegt worden war und wo sich Epsteins Zellenwächter zum Todeszeitpunkt befanden.

Wenn Harvey Weinstein für Casting Couches und Hollywood Glam stand, dann stand Jeffrey Epstein für die Party-Szene der Upper East Side der neunziger Jahre, für Sexsucht und Sexinsel mit machtpolitischen Dimensionen.

Epstein gehörte die Privatinsel Little Saint James der Inselgruppe Virgin Islands. Darauf stehen verschiedenen Villen, es gibt Pools, schicke Boote. Von New York aus flog er mit seinem Privatflugzeug – Spitzname „Lolita Express“ – dorthin, wie auch auf seine Anwesen in Florida. Auf die Insel ließ er junge Frauen und Mädchen einfliegen, Augenzeugen berichteten, diese seien fünfzehn oder sechzehn Jahre alt gewesen, vielleicht jünger. Außerdem kamen Freunde und Bekannte zu Besuch, viele davon einflussreich und berühmt. Die Logbücher des Lolita Express belegen: Bill Clinton war zwischen 1995 und 2003 über zwölf Mal auf der Epstein-Insel, außerdem der eminente und zwielichtige New Yorker Strafverteidiger Alan Dershowitz, Kevin Spacey, Chris Tucker, Prinz Andrew. Zu Epsteins Partys kamen einst Michael Jackson, David Copperfield, Bill Gates.

Und Trump?

Trump war nie auf der Insel. Er taucht allerdings sieben oder acht Mal in Epsteins Logbüchern für Flüge von Florida nach New York City und zurück auf.

Was hat Epstein mit den jungen Frauen gemacht?

Irgendwie hatte Epstein einen Sex-Massage-Fetisch, verlangte nach zig Massagen am Tag, die mit Sexualverkehr zwischen ihm und der jeweiligen „Masseuse“ einhergehen mussten. Epstein Masseusen waren unbekleidete, sehr junge Frauen, oft noch Schülerinnen, die jüngste war 14 Jahre alt. Epstein bezahlte diese Mädchen mit einer Art großzügigem „Taschengeld“; sie kamen zu seinen Partys, um seine Freunde zu „amüsieren“. Er gab ihnen noch mehr Geld, wenn sie ihm weitere Freundinnen vorbeischickten. Auf seiner Insel soll Epstein die eingeflogenen Mädchen schlichtweg für vergewaltigt haben, manche versuchten vergeblich, von der Insel wegzuschwimmen.

Was sagten denn die Eltern dieser Mädchen, warum schritten sie nicht ein?

Ich weiß es nicht.

Wenn es um Epsteins Beschaffung junger Frauen geht, sollten wir kurz über die Rolle von Ghislaine Maxwell sprechen.

2020, im Sommer nach Epsteins Tod wurde auch Ghislaine Maxwell verhaftet. Inzwischen ist sie zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt, für Zuhälterei und Menschenhandel. Die heute 62 Jahre alte Maxwell, das neunte Kind des Holocaust-Überlebenden, Kriegshelden, ehemaligen Abgeordneten, selbsternannten Konkurrenten von Rupert Murdoch und Patriarchen Robert Maxwell und der französischen Holocaust-Forscherin Elisabeth Meynard, entstammt der britischen High Society, studierte in Oxford. Sie ist die vielleicht rätselhafteste Schlüsselfigur um Epstein, organisierte dessen Missbrauch. Viele der Frauen, die Epstein Vergewaltigung und Menschenhandel vorwarfen, beschuldigten Maxwell als Mittäterin.

Aber es ist noch komplexer …

Ja. Maxwell war Epsteins Partnerin, Freundin, Geliebte, wollte seine Frau werden. Für Epstein warb Maxwell nicht nur junge Frauen an, sie managte außerdem dessen Häuser, ließ sein Privatflugzeug warten. Wurde Epstein krank, stürzte sie los und kaufte ihm Delikatessen. Sie war Helferin, der die jungen Frauen, die Epstein dann missbrauchte oder weiterreichte, vertraut haben sollen. Sie war es, die geeignete Mädchen – viele davon Töchter aus den guten Häusern der Upper East Side – ausfindig machte, auf Spaziergängen, im Vorbeigehen auf der Straße. Sie sprach sie an, tauschte Telefonnummern aus, nahm sie später mit auf Einkaufstouren oder ins Kino. Sie war – so die Aussagen der Frauen – dabei, als sie sich vor Epstein auszogen, zog sich manchmal mit aus, damit sich die Frauen, so wird es beschrieben, wohler fühlten. Sie redete beruhigend auf sie ein, tröstete sie. Als sie in Epsteins Haus lebte, in dem sie lange ein und aus ging, nannten die Angestellten Maxwell „Madame“. Von den jungen Frauen sprach Maxwell als ihren „Kindern“, eine von ihnen, so die Aussage, bezeichnete sie als „Sklavin“.

Doch Anfang der 2000er Jahre distanzierte sich Maxwell von Epstein.

Richtig, ihre Anwälte sagten, es habe seitdem keinen oder kaum Kontakt gegeben. Jetzt gerade fragen Skeptiker, wie es zusammenpasst, dass der Epstein-Fall, wie Trump es formuliert und wie das FBI es zu bestätigen scheint, ein linker „hoax“ sein soll, was die fehlende Kundenliste und den vermeintlichen Selbstmord angeht, Maxwell aber 20 Jahre im Gefängnis sitzt. Dazu tweetete Musk „Wow, amazing that Epstein ‘killed himself’ and Ghislaine is in federal prison for a hoax“. Das finde ich kurzsichtig. Dass Epstein ein Sexualstraftäter war und Maxwell Mittäterin oder zumindest wissenden Gehilfin, steht außer Frage, egal, ob es eine Kundenliste oder einen Mord gab.

Das Wall Street Journal versucht mit einem Brief zu beweisen, wie gut Trump und Epstein sich gekannt haben sollen. Was hat es damit aus sich?

Zu Epsteins 50. Geburtstag hatte Ghislaine Maxwell bei seinen Freunden eine Art Album in Auftrag gegeben. Alle sollten etwas zeichnen und schreiben. Von Trump soll die Zeichnung einer nackten Frau stammen, darunter oder daneben die Worte, so oder so ähnlich, mögen wir noch viele Geheimnisse teilen. Trump sagt, Zeichnung und Worte stammen nicht von ihm, er würde überhaupt nie zeichnen, schon gar nicht Frauen, das sei nicht seine Art – dabei gibt es Zeichnungen von Trump, vor Jahren wurde eine solche für 28.000 Dollar versteigert. Trump hat das WSJ nun verklagt.

Virginia Guiffre, Epsteins Hauptanklägerin, die sagte, man habe sie und andere Mädchen auf Epsteins Partys herumgereicht, wie Schalen voller Obst, und die Prinz Andrew zu Sex genötigt haben soll, wurde in Mar-al-Lago, wo sie im Spa angestellt gewesen war, von Epstein «angeheuert».

Laut Trump war dies auch das Ende der Freundschaft zu Epstein, außerdem als sich in Mar-al-Lago an jemandes Teenagertochter heranmachte. Daraufhin bekam Epstein von Trump Hausverbot auf seinem Anwesen. Später hatten beide noch einen Streit um eine Immobilie in Florida, den Trump gewann.

Wie schätzt Du die Freundschaft, oder Bekanntschaft von Trump und Epstein ein?

Es ist wirklich schwer zu beurteilen, ich möchte mir hier nichts anmaßen. Wenn es um die Eingesessenen, Schwerreichen der Upper East Side geht, so ist diese Welt klein, man kennt sich, braucht sich, trifft sich, damals wie heute, damals sicher aber noch mehr. Alexander Acosta war Epsteins Anwalt und Trumps Arbeitsminister während der ersten Legislatur – das ist nur ein winziges Beispiel. Dass Trump und Epstein bekannt und befreundet waren, auf die gleichen Partys gingen, sich einluden, überrascht nicht, ist aber, glaube ich, nicht das Problem. Beide Männer waren einmal mit derselben Frau zusammen, der Norwegerin Celina Midelfart, Epstein gab damit, an, damals Trump seine Frau Melania vorgestellt zu haben, deren bester Freund in einem von Epsteins Adressbüchern auftaucht. Die Frage ist eher, ob Trump von Epsteins pädophilen Vorlieben, oder Vorlieben, die der Pädophilie sehr nahestehen, Kenntnis hatte, und die hatte er sicherlich ab einem bestimmten Punkt, zumindest eine große Ahnung.

Wie wahrscheinlich viele, die Epstein kannten und bei ihm zu Hause verkehrten.

Sicherlich. 2016 wurde Trump von einer anonymen Frau verklagt, die sagte, sie sei als Dreizehnjährige auf einer Epstein-Party von Trump vergewaltigt worden, davor habe sie drei Mal auf drei verschiedenen Partys mit Trump geschlafen. Die Frau hat die Anklage dann zurückgezogen, weil sie bedroht wurde. Dass Trump wirklich Epsteins sexuelle Vorlieben teilte, auch wenn er mal dumme Sprüche geklopft hatte, dass er und Epstein auf schöne Frauen stünden – ich kann das nicht einschätzen. Aber auch wenn nicht, ist es brenzlig. Salopp formuliert: Wenn man einst sagte, ja, ich hab Mussolini wöchentlich zum Essen getroffen, aber wir haben nur über Hunde geredet, glaubte einem auch kein Mensch, dass man mit nichts etwas zu tun hatte. Angst vor einem wie auch immer gearteten mitgehangen-mitgefangen, guilty-by-association-Moment kann Trump, und nicht nur er, gerade in dem aufgeheizten Polit-Klima zu Recht haben –  deswegen ist es auch unerheblich, ob Epstein eine offizielle «Kundenliste» hatte, die brauchte er gar nicht.

Noch einmal à propos Kundenliste: Die Ermittler machten bei der Durchsuchung von Epsteins Haus auf der Upper East Side vor Jahren einen interessanten Fund.

Ein Fund, der Anlass für wilde Spekulationen wurde. Sie fanden 70.000 Dollar in bar, Diamanten, einen abgelaufenen österreichischen Reisepass, darin Epsteins Foto, aber ein gefälschter Name und die Wohnsitzangabe Saudi-Arabien. Außerdem hatte ein ehemaliger Spion des israelischen Geheimdienstes Mossad, Ari Ben-Menashe dem Sender RT International gegenüber beteuert, Epstein habe für den israelischen Geheimdienst gearbeitet – dasselbe wurde ganz früher von Maxwells Vater behauptet. Die Behauptung: Der Mossad wolle die amerikanische Politik mit sogenannten «honeytraps» erpressen, Operationen, die einflussreiche Menschen durch Sex mit Minderjährigen erpresst.

Was die Herausgabe der Epstein-Akten angeht, spricht Trump von einer linken Verschwörung, einem «hoax» von «Radical Left Democrats», äußert auf Truth Social Unverständnis am MAGA-Interesse für den Epstein-Unsinn, sagt sogar, solche Wähler, die an den Quatsch von Mord und Kundenliste glaubten, seien Schwächlinge und er wolle ihre politische Unterstützung nicht weiter.

Trump behauptet, die Epstein-Akten seien von der Biden-Regierung fabriziert worden, seien seiner Bekanntschaft mit Epstein gegenüber voreingenommen und verlogen. Seine Feinde hätten an den Akten mitgewirkt, Obama, außerdem der ehemalige FBI-Direktor James Comey, ein Republikaner, den Trump kündigte, weil er sich geweigert hatte, die Ermittlungen zur russischen Einflussnahme auf den Wahlkampf 2016, die zugunsten von Trump stattgefunden haben sollen, einzustellen. Inzwischen feuerte das Justizministerium unter Pam Bondi Comeys Tochter Maurene Comey, die Staatsanwältin, die die Anklage gegen Epstein und Maxwell leitete.

Trump vergleicht den «Jeffrey Epstein Hoax» mit der Erzählung von der russischen Einflussnahme auf die Wahlen. Beide sollen von den Demokraten und sonstigen Gegnern generiert worden sein, um ihm zu schaden.

Was soll er auch machen, er steht immens unter Druck. Zum einen die dräuenden Vorwürfe, er habe von Epsteins perversen Machenschaften gewusst, vielleicht gar mitgewirkt. Dann fällt ihm auf die Füße, was er während des Wahlkampfes propagierte – das Versprechen, im Falle eines Wahlsiegs die Akten öffentlich zu machen – und an anderer Stelle gewährt hat, nämlich dass seine Unterstützer radikale Aufklärung der Epstein-Sache forderten, wie zum Beispiel J.D. Vance, der stellvertretende Direktor des FBI, Dan Bongino, auch Kash Patel, FBI-Direktor, warfen einst der Biden-Regierung Vertuschung vor, «because of who’s on that list», und dass Patel «(was) not going to withhold information from the American public, ever» – all diese Leute rudern nun übrigens zurück.

Warum ist das MAGA so wichtig; warum nun diese krasse Wut unter MAGA-Anhängern auf die Trump-Regierung?

Unlängst nahm die renommierte Historikerin Heather Cox-Richardson Bezug auf einen Artikel aus The Status Kuo, der belegen will, dass Trump seinen Wahlsieg 2024 der verschwörungstheoretischen Rechtsaußen-Bewegung QAnon verdankt, die fest glaubt, reiche, demokratische Eliten würden in Amerika Kinder missbrauchen, gar essen, mit Menschen handeln und Satanismus praktizieren. Laut dem gemeinnützigen Public Religion Research Institute teilen etwa 19 Prozent der Amerikaner QAnons Gedanken und sehen in Trump einen Vorreiter im Kampf gegen Pädophilie. Nun sind sie enttäuscht, dass nichts weiter passiert.

Dennoch hat Trump seine Justizministerin Pam Bondi beauftragt, bei einem Bundesgericht die Freigabe von Zeugenaussagen aus dem Epstein-Verfahren zu beantragen. Was bedeutet das ganze Chaos für die Trump-Regierung?

Es bleibt abzuwarten. Doch eine wie auch immer geartete Beteiligung an Pädophilie, oder an der Pädophilie nahestehende Handlungen überlebt niemand politisch, privat auch nicht.

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