Bürgerliche Zeitenwende für Deutschland
Vom Politikmachen zum Politikdenken: Seit April ist der ehemalige FDP-Fraktionschef Martin Hagen Geschäftsführer von Republik21. „Worauf dürfen wir gespannt sein?“, fragt ihn die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) in der aktuellen Ausgabe ihres Unternehmermagazins – und gibt Hagen Gelegenheit, Arbeit und Agenda der Denkfabrik vorzustellen.
„Unsere Denkfabrik will Debatten anstoßen und Ideen entwickeln, die der Politik in Deutschland eine neue Richtung geben“, schreibt Hagen. „Ich glaube, das ist dringend nötig. Denn viele Illusionen sind geplatzt und unser Land steht in mehrfacher Hinsicht vor einer Zeitenwende:
Unsere Stromversorgung gehört dank verkorkster Energiewende zu den teuersten und gleichzeitig zu den klimaschädlichsten in Europa. Ein ausufernder Sozialstaat stößt erkennbar an seine Grenzen. Die negativen Folgen einer verfehlten Migrationspolitik treten immer offener zu Tage. In der Coronakrise mussten wir erleben, wie schnell und leichtfertig Grundrechte zur Disposition gestellt werden, wenn Politiker Maß und Mitte verlieren. Russlands Angriff auf die europäische Friedensordnung zwingt Deutschland, wieder deutlich mehr in seine Verteidigungsfähigkeit zu investieren. Die Debatte um das Heizungsgesetz hat gezeigt, dass eine auf Verbote und Bevormundung setzende Klimapolitik in der Bevölkerung nicht mehr mehrheitsfähig ist. Und die politische Mitte gerät unter Druck, während woke Identitätspolitik und reaktionärer Rechtspopulismus sich gegenseitig befeuern und die Gesellschaft polarisieren.
Wir wollen uns damit nicht abfinden. Deutschland braucht eine neue, bürgerliche Politik – und Republik21 möchte dazu Impulse liefern. Die Denkfabrik wurde Ende 2021 von Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik gegründet. Unser Vorsitzender, der Historiker Andreas Rödder, sagte damals in einem Interview: „Unser Ziel ist, der bürgerlichen Politik eine intellektuell satisfaktionsfähige Stimme zu geben.“ Genau das wollen wir künftig noch schlagkräftiger und professioneller tun. Dafür baue ich als neuer Geschäftsführer gerade ein Hauptstadtbüro in Berlin auf.
Bürgerliche Werte und Grundsätze haben unsere westlichen Gesellschaften zu den freiesten, sichersten und wohlhabendsten aller Zeiten gemacht. Sie gilt es zu stärken. Die Arbeit unserer Denkfabrik orientiert sich an den Prinzipien von Freiheit, Eigenverantwortung, Pluralismus, Rechtsstaatlichkeit und Sozialer Marktwirtschaft. Davon ausgehend entwickeln wir Konzepte und Strategien für die Politik. Wir streiten für eine offene Debattenkultur, in der auch kontroverse Positionen vertreten werden können.
Anders als viele andere NGOs bekommt unsere Denkfabrik kein Geld vom Staat, sondern finanziert ihre Arbeit ausschließlich durch Spenden und die Beiträge von Fördermitgliedern. Um unseren Ideen in der öffentlichen Debatte Gehör zu verschaffen und Gewicht zu verleihen, sind wir also auf Unterstützung von privater Seite angewiesen.“
Das vbw Unternehmermagazin finden Sie hier.