Foto: Shutterstock 333285149

Eckpfeiler einer bürgerlichen Migrations- und Integrationspolitik

Die Bundesrepublik Deutschland ist eine Einwanderungsgesellschaft mit migrationsbedingten Chancen und Herausforderungen. Um positive Effekte der Zuwanderung zu verstärken, negative aber zu minimieren, bedarf es einer ausbalancierten Regelung des Migrationsgeschehens durch die Politik, die sich an europäisch-humanistischen Werten, an den Bedarfen des Arbeitsmarktes sowie an den vorhandenen gesellschaftlichen Kapazitäten orientiert. Da sie sozial-, wirtschafts-, bildungs-, außen- und sicherheitspolitische Aspekte beinhaltet, stellt die Einwanderungspolitik eine Querschnittsaufgabe dar.

  • Einwanderungspolitik sollte nicht nur das Wohl der Zuwanderer, sondern auch die Interessen der autochthonen Bevölkerung berücksichtigen. Alle Maßnahmen, die zur Beeinträchtigung der Rechte oder der Lebensumstände der deutschen Bevölkerung (mit und ohne Migrationshintergrund) führen, sind abzulehnen.

  • Zwischen Flucht- und Wirtschaftsmigration muss klar unterschieden und das Individualrecht auf Asyl überdacht werden.

  • Der Zuzug von Flüchtlingen ist zu reduzieren, um institutionelle Überbelastung zu beenden. Dafür ist zu prüfen, inwieweit Einschränkungen der nationalen Souveränität bei Prüfverfahren zu Rückweisungen rechtmäßig sind, insbesondere wenn die nationale Sicherheit betroffen ist.

  • Durch Aufnahmebegrenzung müssen Kapazitäten in öffentlichen Einrichtungen freigesetzt werden, um benötigte Fachkräfte anzuwerben und optimal zu betreuen, sowie

  • anerkannte Schutzbedürftige besser zu betreuen, um eine Integration in das Wertesystem der Bundesrepublik und eine zufriedenstellende Eingliederung in den Arbeitsmarkt nach dem Prinzip „Fördern und Fordern“ zu gewährleisten.

  • Eine Einbürgerung kann erst nach erfolgreicher Integration erfolgen, die auf der Anerkennung der freiheitlichen Demokratie und eines eigenverantwortlichen Lebens fußt.

  • Die Entstehung segregierter Communities und Parallelgesellschaften, aber auch Islamismus und Antisemitismus als Probleme der Einwanderungsgesellschaft sind ernst zu nehmen, d.h. Kooperationen mit dem politischen Islam und entsprechender Verbände sind zu beenden sowie geeignete Präventions- und Sanktionsmaßnahmen zu entwickeln.

  • Bei Integrationsverweigerung, Kriminalität, extremistischen Einstellungen oder Urlaubsreisen in das Herkunftsland sollte die Aufenthaltsgenehmigung von Flüchtlingen erlöschen.

Den vollständigen Eckpfeiler einer bürgerlichen Migrations- und Integrationspolitik finden Sie hier.

Authors

  • Susanne Schröter ist Professorin am Institut für Ethnologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Vorstandsmitglied des „Deutschen Orient-Instituts“ und Senatsmitglied der „Deutschen Nationalstiftung“. Sie ist im wissenschaftlichen Beirat der „Bundeszentrale für politische Bildung“ sowie im Österreichischen Fonds zur Dokumentation von religiös motiviertem politischem Extremismus (Dokumentationsstelle Politischer Islam).
    Des Weiteren ist sie Mitglied der „Hessischen Integrationskonferenz“, des „Dialog Forum Islam Hessen“, des „Hessischen Präventionsnetzwerk gegen Salafismus“ und der „Polytechnischen Gesellschaft“. Im November 2014 gründete sie das „Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam“ (FFGI) und ist seitdem Direktorin der Einrichtung.

    Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Islamismus und Dschihadismus; progressiver und liberaler Islam; Frauenbewegungen in der islamischen Welt; Konstruktionen von Gender und Sexualität; Säkularismus und Religion; Flüchtlinge und Integration; politische, religiöse und ethnische Konflikte.

    Alle Beiträge ansehen
  • Ahmad Mansour

    Ahmad Mansour ist gebürtig arabischer Israeli und lebt seit 2004 in Berlin. Er ist Diplom-Psychologe und derzeit bundesweit als Experte für Extremismusbekämpfung nachgefragt. 2017 gründete Mansour „Mind Prevention", die Mansour-Initiative für Demokratieförderung und Extremismusprävention, und hat dort die Geschäftsführung inne.
    Ahmad Mansour erstellt zudem Gutachten für Gerichte und ist ein gefragter Redner bei Verbänden, Unternehmen und Akteuren der Zivilgesellschaft. Auch als Autor zahlreicher Bücher und Gastbeiträge ist er bekannt. Für seine Arbeit und sein gesellschaftliches Engagement wurde er vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Moses-Mendelssohn-Preis zur Förderung der Toleranz, dem Carl-von-Ossietzky-Preis, dem Theodor-Lessing-Preis sowie dem Menschenrechtspreis 2019 der Gerhart und Renate Baum-Stiftung.

    Alle Beiträge ansehen
703 Fördermitglieder aktuell
Unser Ziel 1.000
70%
Noch 297 bis zum Ziel!
Jetzt Fördermitglied werden

Neueste Beiträge

Am meisten gelesen

Tags

Denkfabrik R21 Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden

News

Ähnliche Artikel

„Die deutsche Klimapolitik vernichtet unseren Wohlstand, ohne die globalen Emissionen zu reduzieren“ – das sagt Joachim Weimann in der neuen...

Liebe Sarah, in den USA wird, wie in Deutschland, über legale und illegale Migration debattiert, ein Urteil des Supreme Court...

Auf der R21-Konferenz am 11. November in Berlin sprach Norbert F. Tofall über den Liberalismus und seine Feinde. Liberalismus sei...

Grosse Ehrung für den unabhängigen Expertenrat Klima & Energie der Denkfabrik R21 Der Verband der Familienunternehmer zeichnete den Expertenrat mit...

„Die künftige Versorgung der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt mit günstiger Energie ist komplett ungeklärt“ – das schreibt R21-Gründerin Kristina Schröder...

Steckt die Freiheit in der Krise? Mit dieser Frage beschäftigte sich die R21-Liberalismuskonferenz am 11. November in Berlin. Hochkarätige Experten...

Die Verkehrspolitik in Deutschland wird heute maßgeblich von den Zielen einer sogenannten „Verkehrswende“ bestimmt. Unter diesem Begriff wird ein grundlegender...

Liberale müssen es wieder schaffen, Menschen für die Freiheit zu begeistern – das schreibt Martin Hagen in einem Gastbeitrag für...

Der Text ist zuvor auf dem INSM Blog erschienen. Die Denkfabrik R21 ist Associated Member im Economic Freedom Network, das...