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Selbsthass ist kein Identifikationsangebot

Die R21-Gründungsmitglieder Jörg Hackeschmidt und Caroline König haben sich mit der Frage befasst, wie es um die ideellen Grundlagen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland steht.

Das moderne Deutschland ist als Einwanderungsland herausgefordert, eine positive Identität seiner selbst zu formulieren und mitzuteilen. Gerade junge Deutsche aus Migrantenfamilien warnen immer wieder vor dem «Selbsthass der Deutschen» (Salahdin Koban) und erklären, sie und ihre Altersgenossen könnten sich nicht damit identifizieren.

Die offzielle Erinnerung darf nicht erstarren

Die Gewissheit darüber, was man verabscheut, ersetzt nicht einen positiven Begriff politischer Zivilisation. Es ersetzt nicht ein republikanisches Stiften von Gemeinwesen, und es ersetzt auch keine historischen Vorbilder, an denen es der Kultur- und Erfindernation Deutschland wahrlich nicht mangelt.

Ein weltoffener Patriotismus könnte umfassend integrative Kraft entfalten, wenn es darum geht, sich den großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu stellen.

Der Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung >

Author

  • Jörg Hackeschmidt

    Jörg Hackeschmidt ist promovierter Historiker und arbeitet als Ghostwriter, Politikberater und Autor. Er war zehn Jahre lang als PR- und Public-Affairs-Berater bei Pleon (heute Ketchum Pleon) tätig. 2005 wurde er Grundsatzreferent im Bundespräsidialamt. Im Jahr 2006 wechselte er in den Stab Politische Planung, Grundsatzfragen und Sonderaufgaben des Bundeskanzleramtes. Dort arbeitete er bis Anfang 2018 vor allem als Redenschreiber und Grundsatzreferent und war u. a. federführend beteiligt an der Konzeption und der Durchführung des Dialogs über Deutschlands Zukunft (2011/12) der Bundeskanzlerin. Von April 2018 bis Januar 2021 verantwortete er die Strategische Planung im Bundesgesundheitsministerium unter Bundesminister Jens Spahn (CDU). Jörg Hackeschmidt ist Mitglied des European Speechwriter Network.

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