Selbsthass ist kein Identifikationsangebot
Die R21-Gründungsmitglieder Jörg Hackeschmidt und Caroline König haben sich mit der Frage befasst, wie es um die ideellen Grundlagen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland steht.
Das moderne Deutschland ist als Einwanderungsland herausgefordert, eine positive Identität seiner selbst zu formulieren und mitzuteilen. Gerade junge Deutsche aus Migrantenfamilien warnen immer wieder vor dem «Selbsthass der Deutschen» (Salahdin Koban) und erklären, sie und ihre Altersgenossen könnten sich nicht damit identifizieren.
Die offzielle Erinnerung darf nicht erstarren
Die Gewissheit darüber, was man verabscheut, ersetzt nicht einen positiven Begriff politischer Zivilisation. Es ersetzt nicht ein republikanisches Stiften von Gemeinwesen, und es ersetzt auch keine historischen Vorbilder, an denen es der Kultur- und Erfindernation Deutschland wahrlich nicht mangelt.
Ein weltoffener Patriotismus könnte umfassend integrative Kraft entfalten, wenn es darum geht, sich den großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu stellen.
Der Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung >