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Foto: U. J. Alexander via Shutterstock

Islamischen Extremismus benennen und bekämpfen

Das Messer-Attentat von Mannheim hat einmal mehr die Gefahr des Islamismus in Deutschland verdeutlicht. R21-Extremismusexperte Ahmad Mansour kritisiert in einem Gastbeitrag für „Focus Online“ eine „Unfähigkeit des Westens, seine eigenen Werte selbstbewusst zu kommunizieren und zu verteidigen.“ Er warnt vor einer falsch verstandenen Toleranz und einem Verzicht auf verbindliche Spielregeln.

„Als ich nach Deutschland kam, fand ich ein Land vor, das mir Freiheit und Sicherheit bot“, schreibt Mansour über seine persönlichen Erfahrungen. „Hier lernte ich, mich selbst zu entfalten, mündig zu werden, selbstbestimmt zu leben und Verantwortung zu übernehmen.“ Dies sei in den patriarchalischen und islamistischen Strukturen seiner alten Heimat nicht möglich gewesen. Leider scheine Deutschland zunehmend unsicher zu werden – vor allem für diejenigen, die sich kritisch mit dem Islam und Islamismus beschäftigen. „Gewaltandrohungen gegen sie haben in besorgniserregender Weise zugenommen“, schreibt Mansour. Dies zeige nicht erst die Attacke auf den umstrittenen Islamkritiker Michael Stürzenberger.

„Freiheit und Sicherheit gehen Hand in Hand“, so Ahmad Mansour. Garanten dafür seien ein funktionierender Rechtsstaat und eine gesunde Debattenkultur. Der Westen müsse seine eigenen Werte selbstbewusst kommunizieren und verteidigen – doch dies sei aktuell nicht der Fall: „Im Namen von Toleranz und Vielfalt entstand eine falsch verstandene Toleranz, die Unterschiede feiert, egal, wie sehr sie unseren Grundwerten widersprechen.“ Deutschland versäume es, Spielregeln für alle festzulegen und klarzumachen: „Wer auf Religionsfreiheit pocht, muss auch die Kritik an seiner Religion akzeptieren.“

Aus Angst, derlei Debatten könnten den „Falschen“ nützen, würden sie in Deutschland oft vermieden, beklagt der Extremismusexperte der Denkfabrik R21. Linke Ideologen würden jede kritische Auseinandersetzung mit Themen wie Ausländerkriminalität, Islamismus oder Clankriminalität als „rassistisch“ brandmarken. Der Unterschied zwischen differenzierter, legitimer Kritik und dem Schüren von Hass werde ignoriert. „Dabei vergisst man, dass die Grundlage unserer Aufklärung die Kritik und das Hinterfragen von Religionen, Kirchen und Autoritäten war“, so Mansour. Sein Appell: „Nur wenn mehr Menschen den Mut haben, ihre Stimme zu erheben, wenn Politik und Medien alle Facetten des Extremismus benennen und bekämpfen und wenn wir alle Haltung zeigen, können wir die Extremisten in diesem Land zurückdrängen.“

Den Gastbeitrag in voller Länge finden Sie hier.

Ahmad Mansour

Ahmad Mansour ist gebürtig arabischer Israeli und lebt seit 2004 in Berlin. Er ist Diplom-Psychologe und derzeit bundesweit als Experte für Extremismusbekämpfung nachgefragt. 2017 gründete Mansour „Mind Prevention", die Mansour-Initiative für Demokratieförderung und Extremismusprävention, und hat dort die Geschäftsführung inne. Ahmad Mansour erstellt zudem Gutachten für Gerichte und ist ein gefragter Redner bei Verbänden, Unternehmen und Akteuren der Zivilgesellschaft. Auch als Autor zahlreicher Bücher und Gastbeiträge ist er bekannt. Für seine Arbeit und sein gesellschaftliches Engagement wurde er vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Moses-Mendelssohn-Preis zur Förderung der Toleranz, dem Carl-von-Ossietzky-Preis, dem Theodor-Lessing-Preis sowie dem Menschenrechtspreis 2019 der Gerhart und Renate Baum-Stiftung.

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